Unter dem Titel „Berufsbildner*innen sind wichtig“, durfte ich für Ivoclar einen Tagesworkshop mit viel Freiraum gestalten. Ein gut investierter Tag, wie die Rückmeldung der Teilnehmenden zeigte.
Ivoclar legt grossen Wert auf ihre Berufsbildung und macht das offensichtlich gut, was etliche Auszeichnungen, Zertifizierungen und Preise beweisen. Allein 2022 wurde Ivoclar dreifach ausgezeichnet! Entsprechend gross waren die Erwartungen, die ich an mich und meinen Workshop stellte, aber auch die Vorfreude darauf, mit dieser Gruppe arbeiten zu dürfen. Und der Workshop hat Freude gemacht! Die 17 Teilnehmer*innen waren allesamt engagiert und aktiv dabei. Sie haben sich auf mein Programm mit etwas Theorie, aber in erster Linie mit Austausch, gemeinsamem Erarbeiten und Erleben und Üben (Rollenspiel, Intervisions-Übung) eingelassen, mitgedacht, auch kritische Fragen gestellt und die Zeit für viel Austausch genutzt. Die Abwechslung zwischen unterschiedlichen Workshop-Elementen und zwischen Theorie und Praxis und das Angebot selbst aktiv mitzutun, ist sehr gut angekommen und Jeder und Jede konnte etwas mitnehmen und lernen, wurde mir in der Abschlussrunde mitgeteilt.
Berufsbildner*innen haben keine einfache Aufgabe. In der Regel sind sie stark in ihre „Haupttätigkeit“ eingebunden und müssen nebenbei die Lernenden ausbilden, begleiten und unterstützen – Lernende, welche sich mitten in der Pubertät befinden und damit mit grossen Veränderungen konfrontiert sind. Besonders die Neurowissenschaften geben nützliche Hinweise darauf, was bei jungen Menschen in dieser Entwicklungsphase passiert und warum sie beispielsweise weniger Risikobewusstsein zeigen oder am Morgen müde sind. Viele meistern die Phase der Adoleszenz ohne Probleme. Wie eine UNICEF-Studie von 2021 zeigt, gilt das aber nicht für alle. Gemäss der Studie sind mehr als ein Drittel der befragten Jugendlichen von psychischen Problemen wie beispielsweise Angststörungen oder Depression betroffen. Besonders in schwierigen Situationen ist ein klares Rollenverständnis der Berufsbildner*innen wichtig. Was kann und darf ich mir zumuten und wann hole ich Unterstützung bei (fachkundigen) internen und externen Stellen? Diese und andere Themen haben wir im Workshop gemeinsam bearbeitet.
Bist Du Berufsbildner*in, oder in die Berufsbildung involviert oder daran interessiert? Wie gut werden in Deinem Umfeld die Berufsbildner*innen unterstützt? Berufsbildner*innen prägen die ersten beruflichen Erfahrungen junger Menschen. Sie haben eine Vorbildfunktion und sind eine wichtige Vertrauensperson für die Lernenden. Wie wäre es einen Tag für sie zu investieren?